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Wie BeiGene den weltweiten Zugang zur Krebsbehandlung vorantreibt

Von seinem europäischen Hauptsitz in Basel, Schweiz, arbeitet BeiGene strategisch mit Akteuren weltweit zusammen, um die onkologische Forschung und Entwicklung voranzutreiben. Das Unternehmen ist in 40 Ländern kommerziell präsent und führt seine klinischen Studien in über 45 Ländern durch. Sirpa Tsimal im Gespräch mit Gerwin Winter und Jan-Henrik Terwey von BeiGene über die globale Mission des Unternehmens,  Krebstherapien zugänglicher und erschwinglicher zu machen. 

BeiGene Schweiz erhält 2023 für seinen selbst entwickelten BTK-Inhibitor BRUKINSA® den renommierten „Prix Galien“ in der Kategorie Krebs
BeiGene Schweiz erhält 2023 für seinen selbst entwickelten BTK-Inhibitor BRUKINSA® den renommierten „Prix Galien“ in der Kategorie Krebs

Beschreiben Sie kurz, was BeiGene macht. 

BeiGene ist ein globales Biotechnologieunternehmen, das sich der Entwicklung neuer Krebsmedikamente verschrieben hat, die weltweit für mehr Patientinnen und Patienten zugänglich und erschwinglich sind. Mit mehr als 10’000 Mitarbeitenden weltweit auf fünf Kontinenten verfügt das Unternehmen über eines der größten Onkologie-Forschungsteams in der Branche mit rund 1100 wissenschaftlichen Fachpersonen, das eine Behandlungspipeline vorantreibt, die 80 % der weltweiten Krebserkrankungen nach Inzidenz abdeckt. An 35 % der klinischen Studien waren Teilnehmende aus einer Reihe von europäischen Ländern beteiligt, von denen 16 entscheidend waren. Unsere grundlegende Überzeugung ist, dass Patientinnen und Patienten Zugang zu qualitativ hochwertigen, innovativen und wirkungsvollen Medikamenten erhalten sollten. Da Krebs keine Grenzen kennt, sind wir als weltweit tätiges Unternehmen bestrebt, möglichst vielen von ihnen Zugang zu unseren Therapien zu verschaffen. Unser kooperativer Ansatz bei der Preisfestsetzung und Kostenerstattung hat zu einem raschen Patientenzugang geführt, der oft schneller als der Branchendurchschnitt ist. 

Können Sie uns etwas zur Geschichte von BeiGene und zum Zeitpunkt der Gründung in Basel erzählen?  

BeiGene wurde 2010 von einem amerikanischen Unternehmer, John V. Oyler, und einem herausragenden chinesisch-amerikanischen Wissenschaftler, Xiaodong Wang, mit der Mission gegründet, das erste globale Biotechnologie-Unternehmen der nächsten Generation aufzubauen, indem es sich den beiden größten Herausforderungen in der Krebsbehandlung stellt: Zugang zu Medikamenten und Erschwinglichkeit. Sie kombinierten ihr wissenschaftliches Wissen, ihre unternehmerische Denkweise und ihre gemeinsame Leidenschaft für den Kampf gegen Krebs, um ein globales Unternehmen zu gründen, das eine bedeutende Rolle bei der Behandlung von Krebs spielen sollte. Mit mehr als 40 Niederlassungen weltweit sind Basel, Peking und Cambridge in Massachusetts die Verwaltungsstandorte. BeiGene ist seit 2019 von Basel aus tätig und hat seine Büros dort 2022 offiziell als europäischen Hauptsitz des Unternehmens eingeweiht.  

Warum hat sich BeiGene für die Schweiz als europäischen Hauptsitz entschieden?  

Als wir uns entschieden haben, unser Europabüro zu eröffnen, mussten wir zwei Entscheidungen treffen: zuerst die Wahl des Landes, dann die Wahl des Kantons/Staats. Die Schweiz war von Anfang an die ideale Kandidatin, da sie einen ausgezeichneten Ruf als einer der wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsstandorte der Welt genießt. Sie bietet stabile politische, soziale, wirtschaftliche und finanzielle Rahmenbedingungen. Zudem gilt die Schweiz seit Langem als das innovativste Land der Welt mit dem besten Zugang zu Talenten. Die Präsenz renommierter Forschungsinstitute und die Pionierarbeit von Organisationen wie der Schweizerischen Gruppe für klinische Krebsforschung (SAKK) zeigen uns, dass die Schweiz bei der Übersetzung von Wissenschaft vom Labor in die Klinik führend ist. Die geografische Lage im Herzen Europas bietet der Schweiz zudem ein einzigartiges Umfeld, um von Synergien auf nationaler und internationaler Ebene wie hochqualifizierten Mitarbeitenden, strategischen Zugang zum europäischen Markt und hervorragenden Vernetzungsmöglichkeiten zu profitieren. 

Wir haben uns für Basel als europäischen Hauptsitz entschieden, da dort eine etablierte Pharmaindustrie und eine sehr starke Biotech-Industrie vertreten sind. Bei BeiGene schätzen wir die Kraft, die von der Zusammenarbeit ausgeht. Die Existenz von über tausend verschiedenen Forschungsgruppen in Basel ist ein Beleg für ein lebendiges, kollaboratives Ökosystem. Als schnell wachsendes Unternehmen wollten wir dort sein, wo Talente sind. Die Schweiz wirkt wie ein Magnet auf qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland und bindet die Talente, die sie hervorbringt, so auch in Basel. Das Land verfügt über einen erfahrenen Talentpool mit mehr als 30’000 außergewöhnlich qualifizierten Menschen.  

Was ist Ihre Wachstumsstrategie für die Schweiz und international?  

BeiGene steht an einem Wendepunkt für unser Geschäft und wird im Jahr 2024 auf unserem Fundament aufbauen. Wir erwarten also ein spannendes und transformatives Jahr. Wir sind bereits ein innovativer Onkologie-Führer in Bereich Hämatologie und sind im Prozess, uns rasant zu einem Marktführer im Bereich solide Tumore zu entwickeln. Wir verfügen über eines der größten Forschungs- und Entwicklungsteams in der Onkologie und über die interessantesten Pipelines mit mehr als fünfzig potenziellen Medikamenten. Aufgrund des weltweiten Umsatzes des Unternehmens gehört Bei Gene bereits heute zu den Top 10 für innovative Therapien bei hämatologischen Malignomen. Die Schweiz liefert BRUKINSA, einen Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTK) und Flaggschiffprodukt von BeiGene, das mit dem renommierten „Prix Galien Suisse“ 2023 ausgezeichnet wurde, in alle wichtigen kommerziellen Märkte. Das Medikament für solide Tumore von BeiGene, TEVIMBRA, wird derzeit von Swissmedic geprüft. Bei BeiGene sind wir stolz auf unsere Fähigkeit, unsere globalen Teams zu binden und zu erweitern, um unseren sich ständig verändernden Bedürfnissen gerecht zu werden. Weltweit haben wir mehr als 10’000 Mitarbeitende. Seit 2022 hat sich der Personalbestand in Europa verdreifacht und lag bis Ende 2023 bei 600 Mitarbeitenden, davon rund 250 in der Schweiz. 

Die Schweiz steht für qualitativ hochwertige Innovation und Stabilität. Die Bereitschaft, Unternehmen in der Geschäftstätigkeit zu unterstützen, ist unübertroffen. In der Schweiz sind Industrie, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und die Regierung handlungsorientiert und bestrebt, gemeinsam Herausforderungen anzupacken und Chancen, die sich bieten, optimal zu nutzen. Es ist ein kleines, aber mächtiges Land, angetrieben durch starkes Networking, Top-Talente und eine dichte Vernetzung mit dem Rest Europas und der Welt.

Wie beurteilen Sie als führender Innovator in der Forschung und Entwicklung im Bereich Onkologie die Schweizer Forschungslandschaft?    

Die Schweiz beheimatet einen weltweit einzigartigen Life Science Cluster. Dazu gehört neben großen Chemie- und Pharmaunternehmen ein dichtes Netzwerk aus Medtech-, Biotech- und Nanotech-Unternehmen. Im internationalen Vergleich weist die Schweizer Life-Science-Industrie die höchste Arbeitsproduktivität auf. Kein Wunder, dass Chemie- und Pharmaprodukte mehr als die Hälfte der wichtigsten Exporte der Schweiz ausmachen. In der Schweiz gibt es weltweit renommierte akademische Einrichtungen, die Spitzenforschung in der Onkologie betreiben, etwa die Onkologieabteilung des Universitätsspitals Zürich, das Schweizerische Krebszentrum Basel und das Schweizerische Institut für experimentelle Krebsforschung an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne, um nur einige zu nennen, und dies in unbestimmter Reihenfolge. Diese und andere Forschungszentren und ihre Fakultäten spielen eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung des Verständnisses der Krebsbiologie und bei der Entwicklung neuartiger Krebsbehandlungen. Die Schweiz investiert konsequent einen wesentlichen Teil ihres BIP in Forschung und Entwicklung, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich. Darüber hinaus verfügt das Land über strenge Gesetze zum Schutz des geistigen Eigentums, was für Unternehmen einen wichtigen Anreiz darstellt, in Forschung und Entwicklung zu investieren, ohne große Bedenken hinsichtlich Verstößen befürchten zu müssen. 

Wie erleben Sie die Zusammenarbeit in Life-Science-Ökosystemen über die Grenzen hinweg?     

Unsere grundlegende Überzeugung ist, dass Patientinnen und Patienten Zugang zu qualitativ hochwertigen, innovativen und wirkungsvollen Medikamenten erhalten sollten. „Krebs kennt keine Grenzen. Wir auch nicht.“ ist unser Motto. Als global agierendes Unternehmen wollen wir sicherstellen, dass möglichst viele Patientinnen und Patienten auf der ganzen Welt Zugang zu unseren Therapien haben. Unsere Bemühungen, bestehende Lücken im Gesundheitswesen zu schließen, erfordern die Zusammenarbeit mit mehreren Akteuren, das heißt zwischen Industrie, Wissenschaft und Regierung. Durch Zusammenarbeit können wir gesundheitliche Ungleichheiten verringern und die Gesundheit und das Wohlbefinden von Millionen Patientinnen und Patienten weltweit verbessern.  Wir unterstützen die Bemühungen der Gesundheitsbranche und die Regierungspolitik, die die Wissenschaft voranbringen, medizinische Innovationen vorantreiben und die gesundheitliche Gleichstellung von Patientinnen und Patienten auf der ganzen Welt fördern. Unsere Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Akteuren des Gesundheitswesens reicht vom Beginn des Entwicklungsprozesses bis zur Bereitstellung von Medikamenten für Patientinnen und Patienten. Beispielsweise arbeiten wir mit Krebsgemeinschaften auf der ganzen Welt zusammen, um Erkenntnisse zu gewinnen, um die Stimme der Patientinnen und Patienten in unsere Arbeit einzubringen, von klinischen Studien bis hin zur patientenorientierten Outcome-Forschung, aber auch zur Aufklärung und Sensibilisierung für Krankheiten. Wir verfügen über ein solides, innovatives Portfolio, das durch klinische Ergebnisse, globale Zulassungen, aber auch durch wichtige externe Kooperationen wie mit Novartis, Bristol Myers Squibb, Seagen, Leap Therapeutics, um nur einige der mehr als 20 Industriekooperationen zu nennen, validiert wird. Unsere Partner teilen unsere patientenzentrierte Vision und unser unerschütterliches Engagement für transformative Wissenschaft. 

Wie wird sich die Krebsbehandlung in Zukunft entwickeln?   

Mit zunehmender Alterung der Weltbevölkerung wird die Zahl der an Krebs erkrankten Menschen voraussichtlich zunehmen. Im Jahr 2050 werden über 35 Millionen neue Krebsfälle prognostiziert, ein Anstieg von 77 % gegenüber den geschätzten 20 Millionen Fällen im Jahr 2022 Insgesamt dürfte die Zukunft der Krebsbehandlungen mit immer komplexeren und mehr individualisierten Kombinationstherapien einhergehen, die darauf abzielen, die Behandlungsergebnisse zu verbessern, Nebenwirkungen zu verringern und letztlich die Krankheit langfristig besser zu kontrollieren. Die Zusammenarbeit zwischen Forschenden, Klinikerinnen, Pharmaunternehmen und Patienten wird entscheidend sein, um diese Fortschritte voranzutreiben. 

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