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Neue SwissCham Landesniederlassung bringt Handel und Investitionsgeschäfte zwischen Indonesien und der Schweiz in Schwung

Die neu gegründete schweizerisch-indonesische Handelskammer (SwissCham Indonesia) soll die Handels-, Investitions- und allgemeinen Geschäftsbeziehungen zwischen Indonesien und der Schweiz verbessern.

Rund 150 Schweizer Unternehmen und Marken mit Zehntausenden Arbeitnehmern sind derzeit in Indonesien geschäftlich aktiv.
Rund 150 Schweizer Unternehmen und Marken mit Zehntausenden Arbeitnehmern sind derzeit in Indonesien geschäftlich aktiv.

Der Vorsitzende von SwissCham Indonesia, Luthfi Mardiansyah, sagte, die Kammer werde im Rahmen ihres Kernprogramms Geschäftsforen zur Förderung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen abhalten.

«Wir halten es für notwendig, eine Handelskammer zu gründen, die dazu beiträgt, dass das wirtschaftliche Handelspotenzial zwischen Indonesien und der Schweiz voll ausgeschöpft werden kann. Das Volumen schweizerischer Investitionen in Indonesien wächst stetig, aber es gibt noch Spielraum nach oben», sagte Luthfi. So kann Indonesien beispielsweise die Schweizer Maschinenbauindustrie mit hochwertigen Ersatzteilen beliefern.

In Indonesien, so Luthfi weiter, gebe es kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die in der Lage sind, die benötigten Teile herzustellen.

Luthfi betonte auch, man hoffe, dass viele Schweizer Top-Branchen wie die Chemie-, Pharma- oder die Tourismusindustrie, die noch nicht in Indonesien vertreten sind, künftig dort investieren werden.

Schweiz unter den wichtigsten ausländischen Investoren Indonesiens

Dem Investment Coordinating Board (BKPM) zufolge gehört die Schweiz zu den wichtigsten ausländischen Investoren in Indonesien. 2017 belegte die Schweiz auf der Rangliste der grössten ausländischen Investoren mit einem Investitionsvolumen von insgesamt USD 615,5 Mio., verteilt auf 227 Projekte, Platz 12 und ist damit der drittgrösste europäische Investor.

Nach Angaben des Handelsministeriums belief sich das bilaterale Handelsvolumen zwischen beiden Ländern 2017 auf USD 2,05 Mrd. Die indonesischen Exporte in die Schweiz erreichten USD 1,24 Mrd.; das entspricht 1 % der indonesischen Gesamtexporte. Die Importe aus der Schweiz beliefen sich auf ein Gesamtvolumen von USD 810 Mio., was 0,5 % der Gesamtimporte des Jahres 2017 entspricht.

Schweizer Exporte nach Indonesien: Chemikalien, pharmazeutische Produkte, Maschinen, medizinische Ausrüstung, Uhren und Schmuck

Die am häufigsten nach Indonesien importierten Güter waren Chemikalien, pharmazeutische Produkte, Maschinen, medizinische Ausrüstung, Uhren und Schmuck. Indonesien exportierte seinerseits hauptsächlich Edelmetalle in die Schweiz.

Obwohl die Regierung mehrere wirtschaftspolitische Programme erlassen hat, um geschäftliche Aktivitäten in Indonesien zu erleichtern, hätten vor Ort tätige Schweizer Unternehmen nach wie vor mit verschiedenen Problemen, wie z. B. der regionalen Autonomie, zu kämpfen, die Investitionen in den Regionen erheblich erschweren, so Luthfi weiter.

Die SwissCham solle daher als Austauschplattform den Dialog zwischen Geschäftspartnern und Regierungsvertretern beider Länder fördern.

Handel mit Indonesien: Exportierende Schweizer Unternehmen finden hier viele Chancen, aber auch viele Hindernisse vor

Wolfgang Schanzenbach, Head of Swiss Business Hub Indonesia, teilt diese Auffassung und räumte bei der Versammlung in der Schweizer Botschaft in Jakarta ein, dass in Indonesien noch viele Hürden für geschäftliche Aktivitäten abzubauen sein. Seiner Meinung nach müssten sich Schweizer Investoren mehr Zeit für die Umsetzung ihrer Investitionspläne nehmen.

«Wenn wir diese Probleme aber erst einmal überwunden haben, werden wir von wachsenden Geschäften profitieren. Das gilt besonders für kleinere und mittelständische Unternehmen aus der Schweiz, denn der Markt ist gross genug», sagte Schanzenbach und lobte zugleich die Bemühungen der indonesischen Regierung um die Verbesserung der geschäftlichen Rahmenbedingungen in dem Inselstaat.

Indonesien belegte im Ease of Doing Business Index 2017 der Weltbank den 72. Platz, liegt jedoch weiter hinter seinen Nachbarstaaten Malaysia, Thailand, Brunei Darussalam und Vietnam zurück. 2016 hatte das Land noch den 91. Platz belegt.

Darüber hinaus, so Schanzenbach, gehörten Innovationsfreude und Wettbewerbsfähigkeit zu den grössten Stärken der Schweiz.

Aus diesem Grund werde die Kammer auch Aus- und Weiterbildungsangebote schaffen, um Kleinbetrieben und Mittelständlern bei der Verbesserung ihrer Qualität zu helfen und ihnen den Einstieg in den internationalen Markt zu ermöglichen.

«Präsident Joko Widodo möchte die Kompetenzen der jüngeren Generation Indonesiens ausbauen und sie auf das Berufsleben vorbereiten. Die Schweiz kann dabei mit ihrem erstklassigen und bewährten Bildungs- bzw. Ausbildungssystem wertvolle Unterstützung leisten.»

Rund 150 Schweizer Unternehmen und Marken mit Zehntausenden Arbeitnehmern sind derzeit in Indonesien geschäftlich aktiv.

 

Dieser Artikel erschien am 6. August 2018 in der Jakarta Post.

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