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Continental Free Trade Area in Afrika eröffnet Exportpotenzial

54 Länder mit insgesamt 1,27 Milliarden Endkunden

Die operative Phase der Vereinbarung über die African Continental Free Trade Area hat begonnen. Die Vereinbarung betrifft einen Markt von 1,27 Milliarden Menschen und schafft einen Wirtschaftsblock mit einem BIP von insgesamt 2’460 Milliarden Schweizer Franken und Konsum- und Investitionsausgaben von insgesamt über 3’900 Milliarden Schweizer Franken.

Marktszene

Die weltgrösste Freihandelszone seit der Welthandelsorganisation

Am 7. Juli 2019 trafen sich die Führungspersonen der African Union (AU) zu einem ausserordentlichen Gipfel in Niamey, Niger, mit dem die operative Phase der Vereinbarung über die African Continental Free Trade Area (AfCFTA), die grösste Freihandelszone seit der Gründung der Welthandelsorganisation im Jahr 1994, eingeläutet wurde. Die Vereinbarung soll die regionale Integration stärken und den Handel unter den Mitgliedstaaten der AU, die sich nicht in der gleichen regionalen Wirtschaftsgemeinschaft befinden, liberalisieren.

Die AfCFTA trat am 30. Mai 2019 für die 24 Länder in Kraft, die ihre Ratifikationsurkunden eingereicht hatten. 54 der 55 afrikanischen Staaten haben die Vereinbarung bisher unterschrieben, die grössten afrikanischen Volkswirtschaften Nigeria und Benin steuerten die 53. und 54. Unterschrift bei. Das einzige verbleibende AU-Mitgliedsland, dessen Unterschrift noch aussteht, ist Eritrea. Das Sekretariat dieser kontinentalen Freihandelszone wird sich in Ghana befinden.

Erhöhung des innerafrikanischen Handels erwartet

Die UN-Wirtschaftskommission für Afrika (UNECA) prognostiziert, dass der innerafrikanische Handel aufgrund der Umsetzung der AfCFTA bis 2022 um 52 % steigen wird. Gegenwärtig steht der interregionale Handel in Afrika bei nur 16 % der Gesamtexporte, verglichen mit 58 % für Asien und 67 % für Europa.

Gemäss Artikel 4 der Vereinbarung über die AfCFTA «werden die Vertragsparteien schrittweise tarifliche und nichttarifliche Handelshemmnisse abbauen; den Dienstleistungsverkehr schrittweise liberalisieren; in Bezug auf Investitionen, Urheberrechte und Wettbewerbspolitik kooperieren; in allen Handelsbereichen zusammenarbeiten; in Bezug auf Zollangelegenheiten und die Umsetzung von handelsfördernden Massnahmen kooperieren; einen Mechanismus zur Streitbeilegung im Hinblick auf ihre Rechte und Pflichten schaffen; sowie einen institutionellen Rahmen für die Umsetzung und Verwaltung der AfCFTA einrichten und aufrechterhalten.»

In der ersten Phase zielt die AfCFTA darauf ab, den innerafrikanischen Handel zu stärken, indem sie dafür sorgt, dass Geschäfte leichter abgewickelt werden können. Die Vereinbarung sieht die Abschaffung von Zollgebühren auf 90 % der Waren vor. Die Verhandlungen über die Zölle und Ursprungsregelungen laufen noch. In der Zwischenzeit werden die Mitgliedstaaten weiterhin gemäss den Vorschriften der verschiedenen regionalen Handelsabkommen, die sich in manchen Fällen überschneiden, Handel treiben.

AfCFTA – eine potenziell bahnbrechende Vereinbarung

Die Umsetzung der AfCFTA mag herausfordernd sein, dennoch besitzt die Vereinbarung das Potenzial, bahnbrechende Veränderungen für Afrika herbeizuführen. In den kommenden Jahren wird Afrika über einige der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften verfügen (mit einem durchschnittlichen Wachstum von mindestens 5 %). Der ägyptische Präsident und AU-Vorsitzende Abdel Fattah Al-Sisi erklärte bei dem Sondergipfel der AU in Niamey: «Die Augen der Welt sind auf Afrika gerichtet.»

Afrika als Exportmarkt für Schweizer Unternehmen

Haben Sie Fragen in Bezug auf den afrikanischen Markt und die verschiedenen bestehenden regionalen Handelsabkommen? Kontaktieren Sie unseren Senior Consultant für Afrika. Er unterstützt Sie gerne mit einer kostenlosen Erstberatung, bereitet detaillierte Markt- und Wettbewerbsanalysen für Ihren Bedarf vor und klärt die lokalen Rahmenbedingungen für Sie.

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