Expertise

Ein systematischer Abgleich von Angebot und Nachfrage im Schweizer Energieinnovations-Ökosystem

Schweizweit bieten rund 180 Programme durch Kontaktvermittlung, Fachexpertisen, Coaching, Informationsveranstaltungen und weitere Dienstleistungen Unterstützung im Bereich Energieinnovation an. Eine explorative Studie untersucht, wie diese Angebote zu den Anforderungen von Gewerbe und Industrie passen.

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Energieinnovationen werden in der Schweiz durch eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten gefördert. Als wichtiger Akteur und Stakeholder hat das Bundesamt für Energie eine Studie zu diesen Unterstützungsangeboten in der Form einer systematischen Bestandesaufnahme in Auftrag gegeben. Zentrales Element dieser Studie ist der Abgleich von Angebot und Nachfrage. Dieser zeigt einen guten Match zwischen den von Gewerbe und Industrie benötigten Unterstützungen und den angebotenen Dienstleistungen. Als Herausforderung stellte sich aber das Auffinden der richtigen Unterstützungsdienstleistungen heraus. Gründe dafür sind entweder fehlende Ressourcen für die Suche oder fehlende Informationen. Diese Herausforderungen müssen in Zukunft adressiert werden, um das Energieinnovations-Ökosystem noch effizienter zu gestalten.

Das einzigartige Energieinnovations-Ökosystem der Schweiz

Innovationen im Energiebereich ermöglichen das effizientere Bereitstellen, Speichern, Verteilen und Nutzen von Energie. Damit leisten sie einen substanziellen Beitrag für das Umsetzen der Energiestrategie und der Nachhaltigkeitsziele des Bundes. Ein wichtiger Anstoss für diese Innovationen kann die Unterstützung durch Bund, Kantone, Gemeinden, aber auch durch Stiftungen, Forschungseinrichtungen, Netzwerke, Cluster, Allianzen, Vereine, Verbände und viele weitere sein. Daraus entsteht das einzigartige Energieinnovations-Ökosystem der Schweiz, bestehend aus Angeboten von Unterstützungsdienstleistungen und Nutzer/innen von solchen.

Breit aufgestellte Angebote mit dediziertem Fokus

Am Competence Center für Business Engineering der Hochschule Luzern wurde in einer ersten Phase eine Übersicht der bestehenden Angebote erarbeitet. Der Fokus liegt auf Angeboten, welche über nicht monetäre Unterstützung operieren. Solche Angebote bieten zum Beispiel Leistungen wie Kontaktvermittlung, Fachexpertisen, Coaching, Informationsveranstaltungen und weitere an. Die 180 identifizierten Angebote decken verschiedenste Branchen ab. Dabei kann zwischen Angeboten unterschieden werden, welche Unterstützung von der Idee- über die Konzeptentwicklung bis zur Lösungsentwicklung bieten, und solche, welche sich auf die Phasen ab der Lösungs- bis zur Marktentwicklung fokussieren.

Heutiges Angebot deckt die Anforderungen der potenziellen Nutzer/innen

In einer zweiten Phase wurde mittels einer strukturierten Umfrage mehrere Vertreter/innen verschiedener Branchen und Unternehmensgrössen betreffend deren aktuellen Herausforderungen und gewünschten Unterstützungen für Energieinnovationen befragt. Dabei kristallisierten sich drei Nutzertypen heraus: Unternehmen mit begrenztem Zeitbudget für die Recherche nach Unterstützungsangeboten, Unternehmen mit dedizierten internen Stellen für die Suche und Akquise von Unterstützungsangebote und Unternehmen welche sich als nicht relevant in Bezug auf Energieinnovationen einstufen. Prinzipiell werden die Herausforderungen und Anforderungen der Unternahmen von den bestehenden Unterstützungsangeboten abgedeckt. Jedoch sind diese Unterstützungsleistungen nicht immer hinreichend bekannt.

Vision: Schneller und effizienter zum richtigen Förderangebot

Die grosse Stärke im bestehenden System liegt in der inhaltlichen Breite und Diversität der bestehenden Angebote. Die Schwächen sind der als zu hoch empfundenen Zeitaufwand für die Identifikation und Akquise geeigneter Unterstützungsangebote, wie auch die teils fehlende Information über die verfügbaren Angebote. Die Gefahr bestehen primär darin, dass gute Angebote aufgrund fehlender Informationen von den potenziellen Nutzern/innen gar nicht in Anspruch genommen werden und die dadurch möglichen Innovationen nicht oder nur verzögert umgesetzt werden. Aufbauend auf den bestehenden Stärken des Energieinnovations-Ökosystems der Schweiz schlägt die Studie vor, dass darauf fokussiert wird, dass die Förderangebote einfacher identifiziert und genutzt werden können. Gerade wegen dem begrenzten Zeit- und Ressourcenbudget potenzieller Nutzer/innen ist ein schneller und effizienter Zugang zum richtigen Förderangebot entscheidend. Form und Umsetzungsmöglichkeiten solcher vereinfachten Zugänge sind bereits Teil aktueller Forschungsprojekte.

 

Kontakt

Hochschule Luzern Technik & Architektur
Institut für Innovation und Technologiemanagement IIT
Kompetenzzentrum Business Engineering
Technikumstrasse 21
CH-6048 Horw
www.hslu.ch

Simon Züst
Simon.zuest@hslu.ch

Einladung zu Webinar zum Thema Schneller und effizienter zum richtigen Förderprogramm

Die Autoren der Studie stellen die Resultate vor und führen eine gemeinsame Diskussion mit den Teilnehmenden.

Das Webinar findet am 23.11.2021 ab 11:00 bis ca. 12:30 statt.

Der Anlass ist kostenlos.

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