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Geschäftsmöglichkeiten im spanischen Eisenbahnsektor

Die Liberalisierung des Eisenbahnsektors in Spanien bietet Schweizer Unternehmen interessante Möglichkeiten auf dem spanischen Markt. Hersteller und Anbieter von technischen Lösungen können von den Entwicklungen in der Branche profitieren.

Eisenbahnsektor in Spanien wir weiter ausgebaut
Eisenbahnsektor in Spanien wir weiter ausgebaut

Der spanische Eisenbahnsektor ist tief greifenden Veränderungen unterworfen. Das 4. Eisenbahnpaket der Europäischen Kommission enthält neue Gesetzestexte, um den Binnenmarkt für Eisenbahnleistungen zu vervollständigen. Dieses Paket soll die Integration der europäischen Eisenbahnnetze fördern, die Steuerung der Infrastruktur verbessern sowie kommerzielle Eisenbahnleistungen liberalisieren, um das Auftreten neuer Akteure zu unterstützen.

Spanien setzt auf moderne Infrastruktur, neue laufende Projekte und entwickelt ein neues Modell für einen Sektor, in dem gegenwärtig Liberalisierungen stattfinden. Dieses Modell erfordert stabile und einheitliche Rechtsvorschriften, um grosse Investitionen des öffentlichen und privaten Sektors zu erleichtern.

Bis im Jahr 2020 soll dem privaten Sektor ermöglicht werden, in diesem Bereich mit allgegenwärtiger öffentlicher Verwaltung tätig zu werden. Dies wird neue private Einrichtungen erfordern, die neuen Herausforderungen annehmen wollen und so von den verschiedenen Möglichkeiten zu profitieren, die der Markt bietet.

Der Markt in Zahlen

Spanien ist ein wichtiger Markt in Europa, das nationale Eisenbahnnetz erstreckt sich über mehr als 15’400 Kilometer. Im Jahr 2016 nutzten 32 Millionen Reisende das Fernverkehrs- und Hochgeschwindigkeitsnetz, 31 Millionen Menschen nutzten das Eisenbahnnetz für mittlere Distanzen und 804 Millionen Menschen nutzten die Pendlerzüge.

Da Spanien traditionell dem Warentransport auf der Strasse den Vorzug gibt, werden in Spanien nur 5 % der Waren auf Schienen befördert (26’618 Tonnen im Jahr 2016). Im Vergleich zu den 18,9 % der EU-27 erscheint dies recht wenig. Das könnte sich allerdings in Zukunft ändern. Im Jahr 2016 wurden 27 % der Investitionen im Transportsektor im Bereich des Schienentransports getätigt.

Zudem produzierten die 70 bestehenden Hersteller bis Ende 2017 Schienenfahrzeuge und Ausrüstung im Wert von nahezu 3’000 Millionen Euro und beschäftigten damit über 10’000 direkte Mitarbeiter.

Aussenwirtschaft

Im Jahr 2017 stiegen die spanischen Exporte von Bahnprodukten (Schienenfahrzeuge und Eisenbahnausrüstung) auf knapp 1’423 Millionen Euro, die Importe erreichten 226 Millionen Euro. Die Hauptkunden Spaniens wechseln Jahr für Jahr, da die Top-Einkäufer im Allgemeinen von Einkäufen von Schienenfahrzeugen im Rahmen grosser Ausschreibungen abhängig sind. 2017 waren die fünf wichtigsten Kunden Spaniens Saudi-Arabien (225 Millionen Euro), Mexiko (174 Millionen Euro), Deutschland (138 Millionen Euro), Chile (110 Millionen Euro) und das Vereinigte Königreich (101 Millionen Euro). Andererseits waren die wichtigsten Importherkunftsländer Deutschland (71 Millionen Euro), Österreich (25 Millionen Euro), Frankreich und China (je 22 Millionen Euro). Die Schweiz steht mit 5,79 Millionen Euro im Jahr 2017 (43 Millionen Euro in den vergangenen fünf Jahren) an neunter Stelle der Zulieferer an Spanien.

Geschäftsmöglichkeiten für Schweizer Unternehmen

  • Anpassung an das neue Modell: Dienstleistungsgesellschaften und Hersteller
    Die Liberalisierung des Sektors und die damit einhergehende Intensivierung des Wettbewerbs werden neue Geschäftsmöglichkeiten schaffen. Neue Dienstleistungsunternehmen werden entstehen, um das bestehende Schienennetz für die wachsende Nachfrage zu nutzen. Gleichzeitig werden diese Unternehmen bedeutende Investitionen benötigen, um die erforderlichen Schienenfahrzeuge anzuschaffen oder diese von Dritten anzumieten. Daher wird erwartet, dass die Nachfrage nach Schienenfahrzeugen und Ausrüstung in den kommenden Jahren erheblich steigen wird.
  • Warenausfuhr: öffentliche Ausschreibungen
    Selbst wenn die spanische Handelsbilanz in diesem Sektor einen Überschuss von mehr als 6 Euro in Exporten für jeden Euro in Importen aufweist, bieten öffentliche Ausschreibungen für grosse Aufträge Schweizer Unternehmen eine Möglichkeit, in den Markt einzutreten. In Spanien ansässige ausländische Unternehmen, darunter auch Schweizer Unternehmen, konnten bereits wichtige Verträge zur Lieferung von Schienenfahrzeugen und Ausrüstung abschliessen. Darüber hinaus verlassen sich in Spanien ansässige Hersteller bei der Bereitstellung von Technologie und Ausrüstung oft auf ausländische Unternehmen wie CAF, ALSTOM, SIEMENS, TALGO, RENFE, STADLER RAIL (Schweiz) und BOMBARDIER.
  • Digitalisierung und Verbraucherorientierung
    Die Branche ist offen für neue Technologien wie künstliche Intelligenz, Blockchain oder den Einsatz von Programmierschnittstellen (Application Programming Interface, API) in neu aufkommenden Geschäftsmodellen. Besonderes Augenmerk legen Dienstleistungsunternehmen auf Geschäftsmodelle, bei denen die Benutzer im Mittelpunkt stehen. Dies eröffnet Möglichkeiten für innovative oder erfahrene Unternehmen, die spanischen Unternehmen einen Mehrwert bieten können.

Nützliche Links

Wenn Sie Ihre Chancen im spanischen Eisenbahnsektor ohne weitere Verpflichtungen ausloten möchten, setzen Sie sich bitte mit unserem S-GE Senior Consultant für Südeuropa Beat Kuster in Verbindung. Jetzt kontaktieren

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