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« Wir empfinden die Schweizer Regulierung als am Entgegenkommendsten »

Die zukunftsorientierte Regulierung von Blockchain und Kryptowährungen in der Schweiz sowie Sicherheit und Stabilität des Landes sind der Schlüssel zur Standortattraktivität und Wettbewerbsfähigkeit im Bereich von Blockchain.

Devon Krantz
D. Krantz: «Die Schweiz ist ausserdem eines der sachkundigsten und zukunftsorientiertesten Länder in Bezug auf die Regulierung von Blockchain und Kryptowährungen. Diese Faktoren haben uns bestätigt, dass der Umzug hierher die richtige Entscheidung war.»

Devon Krantz, Mitbegründerin und CEO von Linum Labs, ist eine aufstrebende Vorreiterin in der Blockchain-Welt. Im Interview mit uns spricht sie über neue Trends und verrät uns, wieso die Schweiz für ihr Start-up die richtige Wahl war.
 

Devon, Sie haben Linum Labs im Jahr 2016 mitgegründet. Was macht Ihr Start-up genau und welche Zukunftspläne haben Sie für Linum Labs?

Richtig, ich habe Linum Labs im Jahr 2016 in Kapstadt, Südafrika, mitgegründet. Wir sind ein Blockchain-Software-Produktionsstudio und haben Mitarbeiter in Afrika, Europa und Nordamerika. Wir spezialisieren uns auf die Entwicklung von verschiedenen massgeschneiderten Blockchain-Anwendungen für einen weltweiten Kundenstamm.

Unser Ziel ist es, spannende und innovative technische Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln. Wir möchten den Normalbürgern vermitteln, welche vielfältigen Möglichkeiten die Blockchain-Technologie bietet.
Da die Forschung integraler Teil unserer täglichen Arbeit ist, sind wir der Zeit immer einen Schritt voraus. Unsere dynamische und flexible Arbeitskultur passt sich ständig an die Bedürfnisse der Branche an.

Das Gefühl der Sicherheit und Stabilität in der Schweiz ist, gelinde gesagt, beruhigend.

Sie stammen ursprünglich aus Südafrika. Warum haben Sie die Schweiz als Standort für Ihr Start-up gewählt?

Die Schweiz war für uns der ideale Ort für unseren Firmensitz, weil sie ein gutes Umfeld für die Branche bietet. Mein Mitgründer war Schweizer, so dass wir im Voraus wussten, was uns bei der Gründung eines Unternehmens hier erwartet. Wir sind in Schaffhausen ansässig und sowohl die Stadt als auch die Geschäftswelt des Kantons haben sich grosse Mühe gegeben, uns Gelegenheiten zum Networking zu bieten und uns innerhalb des Landes zu vernetzen.

Das Gefühl der Sicherheit und Stabilität in der Schweiz ist, gelinde gesagt, beruhigend. Der gründliche Prozess, der für die Gründung des Unternehmens erforderlich war, bedeutete, dass wir über die richtige Infrastruktur verfügten, um alle Projekte mit Zuversicht in Angriff zu nehmen. Wir glauben, dass eine Basis in der Schweiz, mit den Protokollen, die man einhalten muss, und der Hilfe, die man erhält, unseren Kunden ein Gefühl der Sicherheit gibt und uns hilft, leicht Vertrauen aufzubauen. Unsere Kunden können sehen, dass wir ein sicheres und solides Fundament haben.

Die Schweiz ist ausserdem eines der sachkundigsten und zukunftsorientiertesten Länder in Bezug auf die Regulierung von Blockchain und Kryptowährungen. Diese Faktoren haben uns bestätigt, dass der Umzug hierher die richtige Entscheidung war.

Wie wichtig sind Kooperationen und Partnerschaften mit anderen Unternehmen für Ihr Start-up? Haben Sie Empfehlungen für andere Start-ups in der Schweiz bezüglich Partnerschaften mit Organisationen und Forschungsinstituten?

In den letzten Jahren haben wir mit verschiedenen Kunden unterschiedlicher Grösse zusammengearbeitet. Einer unserer prominentesten Kunden ist die SBB, die Schweizerische Bundesbahn. Wir haben eine Identitäts- und Anmeldelösung für ihr Personal entwickelt, die auf der Ethereum-Blockchain basiert.

Die Zusammenarbeit mit grossen Unternehmen kann aufgrund der Vorschriften, die mit der Implementierung modernster technischer Lösungen verbunden sind, den Zeitaufwand vergrössern. Linum Labs arbeitete mit den Innovations- und Forschungsteams der SBB an Proof-of-Concept-Projekten und schulte ihre Entwickler und Projektmanager in den Feinheiten der Blockchain. Wir haben ausserdem dafür gesorgt, dass die SBB und ihre Mitarbeiter die neue Technologie erfolgreich integrieren.

Unser Ziel ist es, unsere Kunden in die Lage zu versetzen, unser Proof-of-Concept mit dem von uns vermittelten Wissen zu kombinieren, damit sie mit den für künftige Projekte geeigneten Werkzeugen ausgestattet sind. Sie können ihre eigenen Projekte mit ihren eigenen Mitarbeitern durchführen und wir stehen ihnen weiterhin beratend und anleitend zur Seite.

Die Blockchain-Szene in der Schweiz ist dynamisch. Die Akteure arbeiten zusammen und gehen Partnerschaften ein, um gemeinsam höhere Ziele zu erreichen.

Wie würden Sie die Blockchain-Szene in der Schweiz charakterisieren und wie könnte sich die Schweiz als Startort für Blockchain verbessern?

Die Blockchain-Szene in der Schweiz ist dynamisch. Die Akteure arbeiten zusammen und gehen Partnerschaften ein, um gemeinsam höhere Ziele zu erreichen.

Lassen Sie mich einige Bespiele nennen: Es gibt Gründungsunternehmen, die die Blockchain unterstützen – zum Beispiel Web3, Bancor und Tezos. Ausserdem gibt es Krypto-Finanzdienstleister, die Börsen, Krypto-Banken, Market Maker, Hedgefonds und Liquiditätsanbieter beliefern, wie Bitcoin Suisse, SEBA, Sygnum und 21Shares. Es gibt auch gemeinnützige Organisationen, die Unterstützung und Hilfe für Start-ups und etablierte Unternehmen anbieten. Einige davon sind die Crypto Valley Association und die Bitcoin Association Switzerland. Schliesslich bieten Anbieter von Verwahrungsinfrastrukturen Wallet-Lösungen für die Verwaltung digitaler Vermögenswerte an. Einige der wichtigsten davon sind Ledger, Taurus, Metaco und Crypto Storage AG.

Jedoch gibt es auch Potenzial für weitere Verbesserungen: Die Beziehungen zu den Regulierungsbehörden könnten gestärkt werden und ein breiterer Personenkreis – auch Laien – in die Materie eingeführt werden. Die Technologie ist revolutionär und muss weiter ausgearbeitet werden, damit sie durch verschiedene Kooperationen schnell im gesamten Ökosystem aufgenommen werden kann.

Die Schweiz ist ein Vorreiter bei der Regulierung von Blockchain-Innovationen. Wie stehen die Schweizer Regulierungsbemühungen im Vergleich zu anderen Blockchain-Hubs in der Welt da?

Wir haben das Glück, Kunden auf der ganzen Welt zu haben. Dadurch haben wir die Möglichkeit, in verschiedenen Rechtsordnungen zu arbeiten. Die Produkte, die wir entwickeln, müssen mit den verschiedenen regionalen Standards konform sein.

Wir empfinden die Schweizer Regulierung als am entgegenkommendsten, da die Regierung sich aktiv darum bemüht, diese neue Technologie zu verstehen. Daher kann sich das Ökosystem in einem strukturierten und sicheren regulatorischen Umfeld entwickeln. Die Sicherheit von Unternehmen und Nutzern hat eindeutig Priorität.

Das neue DLT-Gesetz zeigt das Bestreben der Schweiz, sich an ein Umfeld anzupassen, das immer in Bewegung ist. Das Gesetz ermöglicht eine geregelte Nutzung der Blockchain, indem es digitale Transaktionen ohne die Unterschrift eines zertifizierten Registrators rechtsverbindlich macht. Diese Schritte stärken das Vertrauen in die Blockchain-Technologie und fördern das Ökosystem, weil sie andere Länder dazu anregen, ähnliche Vorschriften und Praktiken einzuführen.

Wir empfinden die Schweizer Regulierung als am entgegenkommendsten, da die Regierung sich aktiv darum bemüht, diese neue Technologie zu verstehen.

Welche neuen Trends und Anwendungen der Blockchain beobachten Sie weltweit?

Die Innovation hat sich in diesem Sektor in den letzten Jahren exponentiell beschleunigt. Als wir 2016 anfingen, haben Banken und Finanzinstitute sich bereits dafür interessiert, was sie tun können, um relevant zu bleiben. Heute geht das Interesse an Blockchain weit über den Finanzsektor hinaus.

Letztes Jahr erlebten wir den Aufstieg von DeFi – Decentralized Finance. DeFi gibt Kunden Zugang zu Finanzprodukten und -dienstleistungen, ohne die traditionellen Finanzinstitute zu nutzen. Dadurch werden Zugangsbarrieren abgebaut. Auch NFTs – Non-Fungible Tokens – zum Beispiel für einzigartige Fotos, Videos oder digitale Medien, sind immer beliebter geworden. Das Wachstum in diesem Bereich wird von Prominenten und Künstlern gleichermaßen vorangetrieben. Dadurch erreichen diese Themen heute ein breiteres Publikum, als es früher der Fall war.

Allmählich werden all diese Technologien auch in den Mainstream-Nachrichtenquellen erwähnt und erreichen Menschen ausserhalb der MINT-Branche. Ich freue mich zu sehen, wie die Technologie die Art und Weise, wie wir in Zukunft arbeiten, revolutioniert, Zugang zu Finanzinstrumenten bietet und einzigartige Lösungen für ungelöste Probleme schafft.

Über Devon Krantz

Devon Krantz, Mitbegründerin und CEO von Linum Labs, ist eine aufstrebende Vorreiterin in der Blockchain-Welt. Der Erfolg ihres Unternehmens fusst auf ihrem Engagement für einen positiven Wandel durch dezentrale Technologien und auf ihrer Leidenschaft für Innovationen. In nur fünf Jahren hat sich Linum Labs unter Devons Führung von den bescheidenen Anfängen in Johannesburg zu einem globalen Unternehmen mit einer Vielzahl von hochkarätigen internationalen Kunden entwickelt. Heute konzentriert sie sich auf die Entwicklung dezentraler Anwendungen, die über den ganzen Globus verteilt sind.

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