«S-GE und die Swiss Business Hubs unterstützen uns sowohl beim Sourcing als auch bei der Erschliessung neuer Märkte. Ich bin begeistert vom Angebot der Organisation und freue mich vor allem über die rasche Reaktionsgeschwindigkeit, über den guten Willen und die hohe Motivation der Beraterinnen und Berater.»
Was war der Auslöser für Ihre Kontaktaufnahme mit S-GE?
Beatrice Fasana: 2017 war für die Feigenbauern auf der Nordhalbkugel klimatisch bedingt ein ganz schlechtes Jahr: Unsere bestehenden Lieferanten konnten nur gerade ein Drittel der sonst üblichen rund 300 Tonnen Feigen liefern. Bei der Suche nach neuen Partnern haben wir uns rasch auf Südamerika konzentriert – nicht zuletzt auch deshalb, weil die Reifezeit dort um ein paar Monate versetzt ist. Um mehr über Brasilien, den grössten Feigenproduzenten Südamerikas, zu erfahren, haben wir uns an S-GE gewandt.
Wie konnte die Organisation Ihr Unternehmen unterstützen?
S-GE und der Swiss Business Hub in São Paulo haben für uns sofort eine Studienreise ins Zentrum des brasilianischen Feigenanbaus organisiert. Bei diesem Fact Finding Trip im Frühling 2017 wurden wir professionell begleitet – nicht nur durch Vertreter des Swiss Business Hubs, sondern auch durch Regierungsmitarbeiter, Agronomen und Kenner der lokalen Feigenverarbeitung.
Was war das Resultat dieser Reise?
Nach dem Besuch und der Evaluierung von sieben Anbaubetrieben haben wir mit der Hilfe von S-GE einen Händler gefunden, der für uns den Einkauf erledigt und sich um sämtliche logistischen Details kümmert. Wir konnten also in Brasilien eine zweite Lieferkette aufbauen, die bis heute besteht: Die Sandro Vanini AG legt Wert darauf, jedes Jahr mindestens ein bis zwei 20-Fuss-Container mit Feigen von unserem brasilianischen Partner zu beziehen. Er hat uns 2017 «gerettet» – und muss das ja vielleicht wieder einmal tun.
Welche Hürden gab es bei der Zusammenarbeit mit dem neuen Lieferanten zu überwinden?
In Brasilien werden hauptsächlich teure Tafelfeigen angebaut. Bei der Ernte wird zuerst der Detailhandel bestückt, die später geernteten, vollreifen Früchte werden zu Marmelade verarbeitet. Für unsere Produkte müssen die Feigen aber grün gepflückt werden. Da die Früchte in der Nähe des Stamms schneller reifen als jene aussen an den Ästen, muss zudem jeder Baum mehrmals abgeerntet werden. Unser Lieferant hat geeignete Partner gefunden, die diesen Mehraufwand nicht scheuen und die auch neue Anbauflächen erschliessen konnten. Und weil das von uns finanziell kompensiert wird, haben wir eine echte Win-Win-Situation geschaffen.
Konnten Sie in Brasilien auch gleich neue Märkte erschliessen?
Wir haben gar nicht erst sondiert, da die Märkte in Südamerika für unsere Produkte weniger interessant sind. Ganz im Gegensatz zu Asien, wo wir in den kommenden Jahren weiter wachsen wollen.
Wie wird S-GE Ihr Unternehmen in Zukunft unterstützen?
Wir sind derzeit auf der Suche nach qualitativ hochwertigen kandierten Früchten in Würfeln. Sobald eine Shortlist vorliegt, werden wir die entsprechenden Muster anfordern. Unser Ziel ist es, die Produktion derartiger Backzutaten langfristig auszulagern.
Was ist entscheidend für den Erfolg eines KMU im Ausland?
Internes und externes Wissen müssen frühzeitig gepoolt werden. S-GE ist sehr breit aufgestellt – sowohl bezüglich der betreuten Länder als auch der unterschiedlichen Märkte. Dennoch können die Experten nicht sämtliche Branchen bis ins letzte Detail kennen. Entsprechend wichtig ist es, dass sich ein Unternehmen frühzeitig über die speziellen Gegebenheiten und Anforderungen orientiert. Das gilt für Markterschliessungen genauso wie für erfolgreiches Sourcing.
Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit S-GE?
Die Sourcing-Dienstleistungen der Organisation sind zwar teuer (lacht), aber auch super! Von unserem Abenteuer in Brasilien sind mir insbesondere die rasche Reaktionszeit, die gute Vorbereitung und das umfassende Reporting in bester Erinnerung geblieben – aber auch die persönliche Betreuung vor Ort durch den Swiss Business Hub.
Wo sehen Sie die Sandro Vanini AG in fünf Jahren?
Wir erwarten bis 2028 ein ähnlich starkes Wachstum wie in den vergangenen Jahren. Erreichen wollen wir dies unter anderem mit der Erschliessung neuer Märkte.
