Das 1802 gegründete Industrieunternehmen hat seinen Hauptsitz in Schaffhausen und war Ende 2023 in 47 Ländern mit rund 150 Gesellschaften tätig, davon 98 Produktions- und 142 Verkaufsstandorten. Die rund 19‘000 Mitarbeitenden von GF erarbeiten einen konsolidierten Umsatz von über CHF 5 Milliarden. Mit einer führenden Position bei Nachhaltigkeit und Innovation strebt der Schaffhauser Technologiekonzern profitables Wachstum an und bietet seinen Kunden seit über 200 Jahren hohen Mehrwert.
Fragen an Roland Gröbli, Generalsekretär der Georg Fischer AG:
Was hebt Ihr Unternehmen von anderen ab?
GF ist eine der grossen, traditionellen Industriefirmen der Schweiz mit einer über 200jährigen Historie. Bereits der Gründer des Unternehmers, der Schaffhauser Pionier für Stahlguss, Johann Conrad Fischer, wollte sich mit den Besten der damaligen Welt messen, das waren Unternehmen in England. Als eine der industriell führenden Unternehmen der Schweiz ist GF auch heute gut positioniert, um von globalen Trends wie dem nachhaltigen Wassermanagement, der unvermindert hohen Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen in Gebäuden, dem Transport von nachhaltiger Energie in allen Formen, E-Mobilität oder der Digitalisierung und der zunehmenden Knappheit an ausgebildeten Fachkräften zu profitieren.
Inwiefern spielt Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle in den Geschäftsabläufen Ihres Unternehmens?
Produkte, Dienstleistungen und Lösungen im Bereich Wassermanagement sind der grösste Umsatzträger bei GF. Nachhaltigkeit ist auch deshalb ein fester Bestandteil der Strategie von GF. Das Unternehmen hat acht messbare Ziele definiert, die im gesamten Geschäftsbetrieb des Unternehmens erreicht werden müssen. Damit will GF eine führende Position bei Nachhaltigkeit und Innovation einnehmen und einen hervorragenden Kundennutzen bieten. Im Einklang mit der Transparenzverpflichtung des Unternehmens berichtet GF über die entsprechenden Fortschritte. Übrigens, GF gehörte zu den ersten Unterzeichnern der Charta für Nachhaltigkeit im Jahr 1999 und publiziert seit 2000 einen jährlichen Nachhaltigkeitsbericht.
Wo sehen Sie die grössten Exportchancen für Ihre Produkte und Dienstleistungen? Welche Herausforderungen erwarten Sie in den nächsten Jahren, und wo identifizieren Sie gleichzeitig Chancen für weiteres Wachstum?
GF hat per November 2023 die finnische Firma Uponor gekauft und erhöht damit den Umsatz um etwa 30 Prozent. Das ist eine grosse Herausforderung, aber auch eine grosse Chance, im Bereich Wassermanagement und Haustechnik die weltweite Marktabdeckung, mit Uponor vor allem in Nordamerika und in Nordeuropa, weiter zu erhöhen und den Kunden zusätzlichen Nutzen zu bringen. Darüber hinaus wollen wir Potenzial in Asien, noch stärker nutzen und unsere Präsenz weiter steigern.
Dies gilt auch für den Nahen und Mittleren Osten. Ebenfalls Im November 2023 konnten wir die Mehrheit an einem Unternehmen übernehmen, mit dem wir seit über 40 Jahren eng zusammenarbeiten. Dieses Unternehmen, einer der Marktführer für die Gas- und Wasserversorgung in den Vereinigten Arabischen Emiraten, bietet eine ausgezeichnete Plattform, die wir für weiteres Wachstum nutzen wollen.
Welche Entwicklungen in den letzten Jahren haben Ihr Unternehmen am meisten überrascht und beeinflusst?
Wir leben derzeit in politisch und wirtschaftlich turbulenten, anspruchsvollen Zeiten. Wir stellen aber fest, dass sich an den langfristigen Trends und Bedürfnissen wenig ändert. In solch resilienten Märkten können und wollen wir weiter wachsen. Das gilt auch für Zentral- und Mitteleuropa. Die Überraschung, wenn ich das so sagen kann, ist, wie widerstandsfähig jene Märkte sind, welche auf langfristigen Trends basieren.
