Fragen an Thomas Meier, CEO Ricola AG:
Was zeichnet Ihr Unternehmen aus?
Ricola ist weltweit führend im Bereich Kräuterbonbons. Die weltweit bekannte Marke Ricola, die qualitativ
hochwertigen Kräuterspezialitäten und die besondere Familienkultur, bodenständig schweizerisch und gleichzeitig Weltklasse, sind die Erfolgspfeiler von Ricola. Wir nennen Ricola „die kleine, grosse Firma“.
Wie würden Sie den USP Ihrer Produkte beschreiben? Inwiefern ist Nachhaltigkeit im Geschäftsverlauf von Ricola AG ein zentraler Aspekt?
Der USP jedes Ricola Bonbons ist die perfekte Balance von gutem Geschmack und wohltuender Wirkung. Die 13 Kräutermischung aus den Schweizer Alpen ist dabei die Basis jedes Ricola Produktes. Nachhaltig sind wir seit der Gründung im Jahr 1930. Das ist Teil der DNA des Unternehmens. Die Kräuter zum Beispiel werden alle naturgemäss angebaut (Bio Knospen Qualität).
Sie sind bereits in 45 Ländern aktiv. Welches sind dabei Ihre wichtigsten Export-Märkte?
Der grösste Markt für Ricola sind die USA. Gefolgt von Deutschland, Frankreich und Italien. Auch Kanada ist ein wichtiger Markt. Wir arbeiten in den USA mit einer eigenen Tochtergesellschaft, welche den Vertrieb und das Marketing im Land verantwortet.
Wo sehen Sie in den nächsten Jahren die grössten Herausforderungen, aber auch Chancen?
Die Herausforderungen sind vielfältig. Die markant gestiegenen Kosten für Rohmaterialien und Energie sind auf hohem Niveau weiterwachsend. Zudem verstärkt sich der Wechselkurs des Schweizer Frankens gegenüber unseren Hauptexportwährungen Euro und US Dollar. Diese Herausforderungen wollen wir meistern und nicht klagen. Das ändert nämlich gar nichts. Es gilt sich, unternehmerisch klug und mit Mut diesen Entwicklungen zu stellen und innovativ voranzuschreiten. Es gilt die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens kontinuierlich zu verbessern. Daran arbeiten wir ständig im ganzen Unternehmen, auf allen Stufen, in der Schweiz und im Ausland.
Die Ricola AG ist bereits seit 1979 treues Gold-Mitglied bei S-GE. Welche Entwicklungen haben Sie in den letzten Jahrzehnten am meisten überrascht?
Die COVID-19 Pandemie war der „schwarze Schwan“, den wohl niemand vorhergesehen hat. Die Pandemie hat uns vor grosse Herausforderungen gestellt. Auf einen Knall verloren wir Impulsverkaufspunkte und auch Erkältungsleiden waren verschwunden. So brach ein grosser Teil des Geschäfts weg. Gleichzeitig war diese Krise eine Chance, Unnützes über Bord zu werfen und die Strategie zukunftsfähiger zu gestalten. Wir sind gestärkt aus der Krise hervorgekommen. Generell müssen exportorientierte Schweizer Unternehmen kontinuierlich an ihrer globalen Wettbewerbsfähigkeit arbeiten trotz vielen herausfordernden Makrotrends und zunehmend dichten regulatorischen Umfeld. Gleichzeitig eröffnen neue Technologien wie GenAI grosse Chancen. Das braucht neue Fähigkeiten in den Unternehmen und viel raschere Anpassungen als in der jüngeren Vergangenheit. Die Schweizer Unternehmen war auch in der Vergangenheit in der Lage, sich erfolgreich zu behaupten im globalen Wettbewerb. Auch dank der guten Rahmenbedingungen im Inland, der guten Bildung der Menschen in der Schweiz, der relativ wirtschaftsfreundlichen und souveränen Gesetzgebung im Inland und dank guten Netzwerken, auch durch S-GE.
